Bericht vom Seminar für Suchtkranke vom 08.04.-10.04.2022 im Kiez Querxenland Seifhennersdorf Thema: „Feedback in der Selbsthilfegruppe“


Endlich war es wieder so weit - das erste Seminar des Jahres. Wir waren 20 Freundeskreisler aus mehreren Selbsthilfegruppen sowie wir beide Matthias und Ralph vom Landesverband.

Nachdem alle ihre Zimmer zugewiesen bekommen hatten, wir eine Info-Runde über die neuesten Regeln im Kiez gegeben haben und Abendessen zu uns genommen hatten, starteten wir pünktlich 19.00 Uhr ins Seminarwochenende.



Feedback (engl. Für Rückmeldung, Rückinformation) bezeichnet in der Kommunikation von Menschen die Rückübermittlung von Informationen durch den Empfänger einer Nachricht an den Sender jener Nachricht. Diese melden dem Sender, was der Empfänger wahrgenommen bzw. verstanden hat und ermöglichen dem Sender durch etwaige Korrektur des Verhaltens auf die Rückmeldungen des Empfängers zu reagieren. Dies kann in mündlicher wie in schriftlicher Form übermittelt werden.



Das sehr positive vorweg. Es waren viele neue Teilnehmer anwesend. Aus diesem Grund fand unsere aller Vorstellung etwas umfänglicher aus, was sehr gut bei allen ankam. Dies war schon mal das 1.Feedback des Wochenendes. Nach der Vorstellungsrunde haben wir den Begriff Feedback definiert und erläutert und schon einige Fragestellungen für die darauffolgenden Tage notiert. Und es gab eine Premiere in Punkto Seminarablauf, Klaus Linke aus dem Freundeskreis Torgau hatte sich im Vorfeld bereit erklärt, über dieses Thema zu referieren.

Am Samstag pünktlich 09.00 Uhr stiegen wir ins Thema ein. Folgende Aspekte haben wir u.a. erörtert,

  • Was ist ein Feedback?
  • Warum, für wen ist Feedback wichtig?
  • Wer kann ein Feedback geben?
  • Wie/ wann sollte Feedback gegeben werden?
  • Was sollte Feedback inhaltlich enthalten?
  • Wie sollte ein Feedback nicht ausfallen?

Es gibt gewisse Feedbackregeln die zu beachten sind, welche ich an dieser Stelle aufführen werde. Ein Feedback sollte beschreibend (eigene Wahrnehmung und Reaktion wiedergeben) und nicht bewertend sein

  • ein Feedback sollte klar und genau formuliert, nachvollziehbar sein
  • Feedback sollte sachlich richtig, fair und konstruktiv sein
  • ein Feedback sollte ohne moralische Verurteilung gegeben werden
  • eigene Beobachtungen und Erfahrungen einbringen im Gegensatz zu Vermutungen
  • ein Feedback sollte immer zeitnah gegeben werden
  • u.v.m

Es sollte auch immer in der Ich-Form gesprochen werden, z.Bsp.

  • Ich stelle fest
  • Meiner Ansicht nach
  • Ich könnte mir vorstellen
  • Ich würde es befürworten

Áuch hier gäbe es noch viele Beispiele die aufgezählt/gefallen sind.



Abschließend zum Vormittag wäre noch zu erwähnen, Klaus Linke hat sehr anschaulich, konkret und voller Hingabe sein Referat gehalten. Es hat alle begeistert.

 

Im Anschluss sagte Klaus Linke er wäre doch ein wenig ausgepowert und hätte nicht gedacht das es so anstrengend ist über einen längeren Zeitraum das Interesse so hoch zu halten.



Nach der Mittagpause teilten wir unsere Teilnehmer in 4 Kleingruppen auf, worauf diese sich in verschiedene Räumlichkeiten verteilten und über das Seminarthema fachsimpelten. Natürlich besprachen sie auch noch andere Themen, wie z.Bsp. Zusammenarbeit/-Halt in den Gruppen, Gruppenarbeit , Freizeitgestaltung in der Gruppe. Der Nachmittag verging wie im Fluge. Wir verabschiedeten alle zum Abendbrot mit dem Hinweis sich 20.00 Uhr im Gemeinschaftsraum wieder einzufinden. Den Abend gestalteten wir mit einem Was/Wer bin ich Spiel, im Anschluss konnte wer wollte ein paar Episoden aus seiner nassen Vergangenheit erzählen. Es war mitunter schon lustig was mancher so angestellt hat, es war kurzweilig zuzuhören. Nachdem langsam die Luft raus war, sind einige aufs Zimmer gegangen und ein paar andere trafen sich zum Kartenspiel.

Sonntagmorgen 09.30 Uhr ging es dann mit der Auswertung der Kleingruppenarbeit los. Dies ging recht flott von statten. Im Anschluss informierten wir die Teilnehmer über Neues aus dem Landes-u. Bundesverband. Danach erfuhren alle wie der Stand in den einzelnen Selbsthilfegruppen ist, ob es Rückfälle/ Abgänge Corona bedingt gab.

Nach einer kurzen Kaffeepause konnte ein jeder zeigen, was er an diesen Wochenende für sich mitgenommen hat. Wie bei jedem Seminar findet zum Abschluss ein Blitzlicht/ Feedbackrunde statt. Die vorangegangenen Seminare waren immer geprägt von kurzen Befindlichkeiten wie Bett zu hart, schlecht geschlafen, das Essen war wieder gut etc. Doch diesmal und so hatten wir es uns, Klaus, Matthias und Ralph, erhofft, fand eine Wandlung statt. Ein jeder sprach ausführlich über seine Wahrnehmung über das Thema, wie wichtig es ist Feedback geben, nehmen und auch einfordern zu können. Wie hilfreich es sowohl für den einzelnen als auch für die Gruppe ist, Feedback zu erhalten.

Unser aller Dank gehört Klaus Linke für das abhalten des Themas und natürlich auch allen Teilnehmern für die gute Mitarbeit und Mitwirkung. Bleibt alle Gesund bis zum nächsten Seminar.

Ralph Müller
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