Achtsamkeit und Resilienz in der Partnerschaft

Vom 09 .06. bis 11.06.23 fand im Kiez- Querxenland Seifhennersdorf das erste Betroffenenseminar des Jahres 2023 statt.

Am Freitagabend reisten 14 Teilnehmer und die Referentin Jacqueline Bramborg von der Selbsthilfekontaktstelle Bautzen, in großer Freude auf ein tolles Wochenende, an. Matthias Sanftleben und Jacqueline Klieme übernahmen seitens des Landesverbandes die Organisation und Betreuung des Wochenendes. Wir waren sehr erfreut darüber, dass Jacqueline Bramborg es möglich machen konnte, das ganze Wochenende teilzunehmen. So bestand die Möglichkeit für weiterführende und individuelle Gespräche.




Nach einer ersten kurzen organisatorischen Runde und dem Abendbrot versammelten sich alle Teilnehmer im Seminarraum. Jetzt hatte jeder die Möglichkeit sich Vorzustellen und seine Erwartungen an das Wochenende zu teilen. Die runde bestand aus „alten Hasen“, „Frischlingen“, verschiedenster Anzahl an Abstinenzjahren und 5 Angehörigen. Es wurde sich bereits während der Vorstellung intensiv ausgetauscht und erste Problematiken sehr offen angesprochen. Die Erwartungen waren sehr vielfältig. Von Schuldgefühle, Selbstwert, Erfolg wahrnehmen, loslassen, Makel akzeptieren, Auswirkung der persönlichen Veränderung auf die Partnerschaft, negative Situationen meistern, Hamsterrad, Umgang mit Arroganz und Kontrolle usw. war querbeet ganz viel dabei und es versprach ein spannendes Wochenende zu werden.

Am Samstag starteten wir mit einer Geschichte. Jacqueline B: hatte über den Tag verteilt mehrere dabei. Dann wählte jeder eine Stimmungskarte auswählte und allen mitteilte, wie es ihm gerade geht.

Danach befassten wir uns mit dem Begriff Resilienz. Ein Wort was in Mode gekommen zu scheint, mit dessen tieferer Bedeutung sich oft nicht beschäftigt wird, sondern nur der Begriff Widerstandsfähigkeit fällt. Was ist denn nun Resilienz? Es ist die Fähigkeit schwierige Lebenssituationen, wie Krisen oder Katastrophen ohne dauerhafte Beeinträchtigung zu überstehen. Es gibt verschiedene Säulen der Resilienz:



  • Optimismus
  • Akzeptanz
  • Lösungsorientierung
  • Verlassen der Opferrolle
  • Erfolgsnetzwerk
  • Positive Zukunftsplanung
  • Selbstreflektion


Diese sollten gleichmäßig und gut gefüllt sein, um eine hohe Resilienz zu besitzen.

Danach beschäftigten wir uns damit, was das Thema Achtsamkeit beinhaltet. Um dies zu festigten führte Jacqueline (die Referentin) mit uns eine Übung durch. Hierzu schrieb sie alle Buchstaben des Alphabets untereinander und wir suchten achtsame Begriffe dazu.

Selbiges machte dann jeder noch mit seinen Namen und die zu ihm passenden Adjektive. Dabei viel auf, wie schwierig es für einige von uns war sich selbst positive Begriffe zuzuordnen. Da stehen Glaubenssätze wie: Eigenlob stinkt, wer sich selbst lobt ist arrogant und egoistisch u.a., im Weg. Es war toll zu sehen, wie wir uns gegenseitig geholfen haben und dem anderen mitteilten, dass er z.Bsp. liebenswert ist.

Schneller als gedacht war die Mittagspause da. Nach einem fröhlichen Einstieg beschäftigten wir uns damit, wie man mit seinem gegenüber wertschätzend spricht. Dabei musste aber gut beachtet werden seine eigenen Interessen zu vertreten. Wir betrachteten dazu das Eisbergmodel und das 4 Ohren Prinzip war, auch wenn einige es kannten, sehr interessant.

 

Danach ging es in Kleingruppen und ein Rollenspiel wurde geprobt. Das beinhaltete den für viele von uns schweren Faktor, darauf zu achten nein zu sagen. Es ist wichtig dabei „Ich Sätze“ zu formulieren.

Die Rollenspiele bekamen alle mehr oder weniger gut hin und bemerkten, wie schwierig es ist darauf zu achten von „Ich“ zu sprechen. Auch wann grenze ich mich ab und verlasse eventuell eine Situation oder das Problem eines Anderen wurde noch diskutiert.

Nun hatte wir uns eine Belohnung verdient und gingen ins Freie. Eine Achtsamkeitsübung, welche alle Sinne ansprach brachte uns Entspannung. Wir fühlten das Gras, Blumen und Blätter, hörten auf Geräusche, rochen den Frühling, schmecken unseren eigenen Mundgeschmack und sahen uns Bäume genau an.

Die Herausforderung wirklich achtsam zu sein besteht darin, sich auf die Dinge zu konzentrieren, welch man tut. Nicht gedanklich schon in der Zukunft zu sein oder der Vergangenheit hinterhertrauern. Was passiert ist, ist passiert und die Zukunft kommt auch ohne, dass wir sie und vorher schon ganz genau ausmalen.

Mit einer weiteren Geschichte gingen wir in den Feierabend. Bei einem gemeinsamen Grillabend wurde natürlich weiter über verschiedenste Sachen gesprochen, diskutiert und gelacht.

Und schon war es Sonntag. Wir starteten mit einer Geschichte zum Sonntag, hörten uns das Lied von Ute Freudenberg „Willkommen im Leben“ an und zogen Stimmungskärtchen, um zu erzählen, wie es uns heute Morgen geht.

 

Wir machten noch eine 5 Minuten Meditation, welche sehr gut ankam.

Danach war es schon Zeit für die Abschlussrunde. Es hat allen sehr gut gefallen und es war ein echter Glückstreffer, dass die Referentin Jacqueline Bramborg, das ganze Wochenende mit dabei war. Vielen lieben Dank an sie. Das macht das Wochenende noch runder. Alle empfanden die nicht so volle Gruppe als sehr angenehm und freuen sich auf ein nächstes mal.

Nach oben