Bericht zum 2. Betroffenenseminar vom 23.06.2023 - 25.06.2023

Am Freitagabend trafen sich wieder zahlreiche Freundinnen und Freunde aus den verschiedenen Freundeskreisen des Landesverbandes zum 2. Betroffenenseminar . Thema war: Achtsamkeit und Resilienz in der Partnerschaft

Nach der Klärung der Formalitäten, dem Organisatorischen und dem Ablauf starteten wir auch gleich ins Programm. Zunächst konnten die Teilnehmer ihre persönlichen Fragen und Probleme zum Thema loswerden. Dies wurde notiert und sollte dann am Samstag mit besprochen werden.

Der Abend endete mit zahllosen Gesprächen. Viele kannten sich und besprachen die Ereignisse seit dem letzten Treffen und neue Teilnehmer wurden zwanglos mit integriert.

Samstag starteten wir nun also so richtig ins Programm. Zunächst erfolgten die Begriffserklärungen. Ein ganz großes Fragezeichen stand hinter dem Begriff "Resilienz". Viele konnten damit überhaupt nix anfangen, einige hatten sich hierzu vorher belesen. Einigen Teilnehmern war der Begriff aber bekannt.

Resilienz beschreibt die Widerstandsfähigkeit gegen Probleme, Stress, auch Saufdruck und der Rückfallangst bei Angehörigen etc. Wichtig war hierbei die Frage, wie stärke ich meine eigen Widerstandsfähigkeit. Es wurden aus der Teilnehmerrunde viele Beispiele genannt. Auch Matthias als Referent konnte noch einige Hinweise geben.

Im zweiten Teil des Themas ging es um die Achtsamkeit. Wie achtsam bin ich mit meinen Gefühlen? Wo sind für mich rote Linien? Das ist für jeden Teilnehmer, egal ob Süchtiger oder Angehöriger, gleichermaßen wichtig. Aber auch die Achtsamkeit in der Partnerschaft ist eminent wichtig, gerade nach der Zeit, in der die Sucht aktiv war. Die Achtsamkeit gegenüber dem Partner ist in der Abstinenz ein ganz wichtiger Bestandteil, dass diese Partnerschaft weiterhin bestehen kann. Es ist insbesondere darauf zu achten, dass die Achtsamkeit aber nicht zu den allseits bekannten Kontrollmechanismen verkommt. Selbst wenn die am Anfang der Abstinenz vielfach vorkommt, sollte man dies in einem ruhigen sachlichen Gespräch klären. Reden und Gespräche sind ganz wichtig, um die eigenen Gedanken, Gefühle und Befürchtungen dem Gegenüber mitzuteilen. Mit diesen Themen verging der Vormittag wie im Fluge.

Wir starteten nach einer Pause mit der Kleingruppenarbeit in den Nachmittag. Hier sollte sich alle nochmals mit den Erkenntnissen des Vormittags auseinandersetzen. Hierzu hatten Matthias als Referent und Mirko sich einige Fragen ausgedacht.

In diesen Kleingruppen wurden die möglichen Antworten besprochen. Es fanden auch viele Gespräche abseits des eigentlichen Themas statt. Der Hintergrund dieser Gepräche ist aber immer Fragen und Probleme um die Sucht und deren Auswirkungen. Somit sind auch diese Gespräche wichtig und erwünscht!

Der Abend endete am Lagerfeuer bei vielen Gesprächen und auch lustigen Erzählungen über Erlebnisse etc. Wer viel viel Arbeitet soll auch Lachen dürfen!

Mit einer kleinen Geschichte zum Nachdenken begann Matthias den Sonntagmorgen.

Nun folgte die Auswertung der Kleingruppenarbeit. Viele interessante Dinge wurden besprochen.

Im anschließenden Feedback wurde deutlich, wie wichtig dieses Thema aber auch diese Seminare sind. Wir konnten alle gestärkt das Seminar verlassen.

Vielen Dank an das Team des Kiez Querxenland und unseren Sponsoren, die ein so tolles Seminar erst ermöglichten.

Mirko Schober
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