Bericht zum Männerseminar im Kiez Querxenland Seifhennersdorf vom 25.09.-27.09.2020

Das diesjährige Männerseminar hatte sich das Thema „ Nimmt die Rückfallgefahr mit der Dauer der Abstinenz ab oder zu?“ auf die Fahne geschrieben.  Im Seminarraum sitzen geballte 142 Abstinenzjahre. Alfred Mekschrat den wir für unser Seminar als Referent gewinnen konnten, musste krankheitsbedingt absagen. Glücklicherweise hat Ralph  im Vorfeld das Seminar mit Alfred mehrmals durchgearbeitet, so dass wir problemlos in das Seminar starten konnten.

Nachdem am Freitagabend alle ihre Zimmer bezogen hatten, starteten wir erst mal die obligatorische Info-Runde über die Verhaltensregeln im Kiez, diesmal lag der Schwerpunkt natürlich auf den Hygieneanweisungen wegen Corona.

Pünktlich 19.00 Uhr war Start mit einer Befindlichkeitsrunde, Gedanken/Fragen zum Thema und die Jahre der Abstinenz, bei dem einen oder anderen leider auch unterbrochen durch einen Rückfall.

Am Samstag um 09.00 Uhr gingen wir nahtlos über zum Thema, dazu hatte Ralph sich 7 Fragen zurecht gelegt, die es galt über die beiden Tage abzuarbeiten. Deren Inhalt war z.Bsp.

  • Wie gehe ich mit meiner Suchterkrankung um?

  • Was für eine Strategie kann ich mir, bzw. Habe ich mir zurechtgelegt?

  • Wie geht es mir zur Zeit, fühle ich mich wohl, bedrückt mich etwas?

  • Sollte ich mich an jemanden wenden, wenn ja an wen?

  • Was könnten die Gründe für einen Rückfall sein? (Was waren die Gründe für mein Rückfall?)

Zufriedenheit, Alltagsstruktur, momentane Befindlichkeit, Familie soziales Umfeld, wo sehe ich mich, kann ich meine Situation verbessern, welsche Rolle spielt die Selbsthilfegruppe. Solche Seminare sind für jeden einzelnen sehr hilfreich, weil jeder für sich einiges rausziehen kann und man auch hört das man nicht alleine mit seiner Problematik dasteht, es dem einen oder anderen genauso ergangen ist oder gar noch schlechter abgelaufen ist.

Nach dem Mittag setzten wir das Seminar in der Runde wie zum Vormittag fort. Hier sprachen wir über die Ehrlichkeit zu sich  und der Gruppe gegenüber bei einem aufgetretenen Rückfall, Vermeidung kritischer Situationen, Probleme ansprechen und lösen, Ziele setzen und umsetzen, Stärkung des eigenen Selbstwertgefühl  / Bewusstsein uvm.

Der Samstagabend klang an der Feuerschale aus, wo wir den Abend zum regen Austausch nutzten. Wir sprachen aber auch über unseren Unmut wegen der Schwierigkeiten, Teilnehmer zum Männerseminar zu motivieren. Was könnten die Gründe sein, liegt es an der Themenwahl, der Durchführung des Seminares, liegt es an der Vermittlung durch den Gruppenleiter. Es spielt sicher von allem was mit rein, es ist nur schade die genauen Ursachen nicht finden zu können in dieser kurzen Zeit. Zu mindestens haben wir Anregungen mitnehmen können und werden diese versuchen um zusetzen.

Und schon war es Sonntagvormittag, die Zimmer sind geräumt und wir begannen den Tag mit einer Geschichte . Diese regte zum Nachdenken über die derzeitigen Lebenssituation an. Was kann verbessert werden, damit es nicht zum Rückfall kommt. Wo sehe ich Ressourcen, wie kann ich sie nutzen. Zu Guter Letzt haben wir noch einen Feedbackrunde gemacht und sprachen über die Gruppenarbeit der einzelnen Freundeskreise.

Dann hieß es schon wieder Abschied zu nehmen, mit den Wünschen an alle Beteiligten auf sich aufzupassen und gesund zu bleiben. Was bleibt ist der bittere Nachgeschmack über die geringe Teilnehmerzahl, aber auch das es wieder ein gelungenes Seminarwochenende war.

Ralph Müller & Matthias Sanftleben

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