Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe Landesverband Sachsen e.V.

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Bericht zum Infoseminar vom 11.08.2017 – 13.08.2017 im Kiez Seifhennersdorf

 

Am Freitagabend trafen sich wieder 25 Freunde, darunter auch einige Erstteilnehmer, aus 12 Freundeskreisen zum diesjährigen Infoseminar. Nach Erledigung der Formalitäten begannen wir das Seminar mit einer Gedenkminute für den viel zu früh verstorbenen Horst Friese, den viele noch aus seiner Funktion des früheren Landesvorsitzenden kennen. Nun begannen wir mit dem eigentlichen Seminar mit dem Thema „Humor in der Selbsthilfe“. Simone Mattukat (Diplompsychologin Suchtberatungs- und behandlungsstelle des Diakonischen Werk Kamenz e.V.) leitete als Referentin das Seminar über das gesamte Wochenende. In der Vorstellungsrunde wurde nicht nur Name und Freundeskreis benannt. Die Teilnehmer schilderten auch ihre Erwartungen an das Thema und gaben auf einem Stimmungsthermometer ihre aktuelle Stimmung bekannt. Bis auf einige verständliche Ausreißer in den negativen Bereich war die überwiegende Anzahl der Teilnehmer positiv gestimmt. Der Abend endete mit vielen Gesprächen zu aktuellen Problemen und Erlebten in den Freundeskreisen und der Suchtselbsthilfe.

 

 

Simone Mattukat erzählte uns am Samstagmorgen etwas über die Grundlagen des Humor. Des weiteren wurde über die Möglichkeiten des Humors in der Selbsthilfe gesprochen. Nicht jede Art von Humor passt in einen Freundeskreis. Es sollte immer die Würde der Teilnehmer beachtet werden. Aber spaßige Einwürfe können Situationen entkrampfen, Konflikte entschärfen oder auch zu neuen Denkweisen anregen.

 

 

 

Den Nachmittag verbrachten vier Kleingruppen damit, anhand unterschiedlicher Vorgaben ( Film, Geschichte, Dialog etc.) die Möglichkeiten dieser Form von Humor für den Freundeskreis zu erörtern. Der Abend endete in geselliger Runde bei vielen Gesprächen.

Mit einer Geschichte zum Nachdenken begannen wir den Sonntag. Wir fuhren mit der Auswertung der Kleingruppenarbeit fort. Hier wurde jede einzelne Vorgabe allen Teilnehmern gezeigt. Im Anschluss präsentierten die Kleingruppen ihre Ergebnisse.

Das abschließende Feedback ergab ein gelungenes Wochenende. Im Stimmungsthermometer gab es eine leicht ansteigende Kurve. Das Thema Humor wird oft auf die leichte Schulter genommen. Es stecken jedoch viel Arbeit und Hintergründe in diesem Thema. Die Arbeit in der Suchtselbsthilfe sollte auf jeden Fall positiven Humor beinhalten.

Mein persönliches Fazit von diesem Wochenende: Wenn man die eigene (Sucht)Vergangenheit mit Humor betrachten kann, beginnt für mich eine zufriedene Abstinenz. Ich betrachte meine Suchtkarriere damit aus einer gesunden Distanz als Mahnung für die Zukunft.

Ein Dank an alle Teilnehmer, Organisatoren und Geldgeber für dieses Wochenende. Ein herzliches Dankeschön auch an den „Fotografen“ Harald Graetz für den bildlichen Beweis unserer Arbeit.

Mirko Schober

 

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