Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe Landesverband Sachsen e.V.

Bischofswerder Str. 1, 01920 Elstra, Tel. 035793 398722 od. 398724

Jugendseminar vom 24. bis 26.10.2014

Am 24.10.2014 waren 11 junge Leute nach Seifhennersdorf gereist, um am Jugendseminar unseres Landesverbandes teilzunehmen.

Die Gestaltung des Freitagabends übernahm Herr Michael Wieting vom Freundeskreis Dresden. Er erzählte uns aus seinem Leben, von seinem Drogeneinstieg, seiner Zeit als Straßenmusiker und wie er es geschafft hat, clean zu werden.

Anschließend gab er uns eine Kostprobe seiner musikalischen Fähigkeiten und sang zur Gitarre einige Lieder, die nachdenklich machten. Leider fast ausschließlich auf Englisch, so dass nicht jeder alles verstehen konnte.

 

Für den Sonnabendvormittag hatten Bea und Uwe Wolf ein Referat zum Thema „Rauschgifte im allgemeinen und Crystal im besonderen“ vorbereitet, in welchem speziell auf Crystal Meth eingegangen wurde.

Der Vortrag behandelte die möglichen Konsumformen, die erwünschten und vor allem die unerwünschten Wirkungen und Spätfolgen.

Es wurde auf Wechselwirkungen mit anderen Substanzen hingewiesen und auf Risiken in der Schwangerschaft und Stillzeit.

Außerdem wurden die einzelnen Phasen eines Crystal-Meth-Rausches beschrieben.

Am Nachmittag war Gruppenarbeit und grenzenlose Fantasie angesagt. Die jungen Leute bekamen die Aufgabe, eine „Wunderdroge“ zu erfinden.

Es ergaben sich Fragen wie:

- Welche Eigenschaften soll die Substanz haben?
- Welche Wirkungen sind erwünscht?
- Was darf die Droge keinesfalls bewirken?
- Wie soll sie beschaffen sein (flüssig, pulverförmig oder …)?
- Wie soll sie eingenommen werden?
- Für welche Zielgruppe soll der Stoff bestimmt sein?
- usw.

Anschließend wurden die Ergebnisse anhand von selbstgestalteten Werbeplakaten präsentiert und diskutiert.

Wir kamen zu dem Schluss, dass es eine solche Wunderdroge nicht geben kann, weil bei allen positiven Wirkungen, die evtl. möglich sind, mindestens eine sehr schlimme Nebenwirkung nicht unterdrückt werden kann: die Abhängigkeit.

Denn das menschliche Gehirn ist so „programmiert“, dass es positive Erlebnisse immer und immer wiederholen will. Das heißt: der Mensch wird abhängig von der „Wunderdroge", weil er fortwährend ihre schönen Wirkungen genießen will und so wird der ganze, hässliche Suchtkreislauf in Bewegung gesetzt.

Am Abend saßen wir in der gemütlichen Grillhütte und ließen bei Steaks und Würstchen mit Salat und einem schönen Früchtetee den Tag ruhig ausklingen.

Der Sonntagmorgen begann mit Bea’s Zeichentrickfilm über den Kampf der Menschen gegen den bösen Geist John B. und die Entstehung der Freundeskreise.

Im Anschluss daran werteten wir das Seminar aus. Es wurde im Ganzen als gut eingeschätzt, einiges kann noch verbessert werden und manches wird im nächsten Jahr anders.

Auch wurde über das Thema des nächsten Jugendseminars diskutiert und beschlossen: Es geht um Nikotin- und Medikamentenabhängigkeit.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen verabschiedeten wir uns voneinander.

Bea Wolf