Die Kinderwoche vom 22.-26. Oktober 2012

fand in diesem Jahr erstmalig im Kinder-Erholungszentrum (KiEZ) Querxenland Seifhennersdorf statt. Zweiundzwanzig Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren sowie sechzehn Erwachsene (Eltern, Großeltern und Betreuer) aus sechs Freundeskreisen des LV Sachsen waren angereist.
Nachdem wir unsere Sachen ausgepackt und gemeinsam Mittag gegessen hatten, fanden wir uns mit den Kindern im Saal zu einer fröhlichen Kennenlern-Runde zusammen, während für die Eltern eine Gesprächsrunde mit Horst stattfand.
Anschließend fand eine Camp-Ralley statt. Das ist ein Querxenland-Würfelspiel, bei dem die Kinder auf dem Campus des KiEZ verschiedenes erkunden, finden oder erraten müssen. Danach konnten die Kinder in der freien Zeit bis zum Abendessen das Querxenland selbst erkunden. Am Abend setzten wir uns alle in den Saal, um gemeinsam zu spielen und Bilder von der Kinderwoche 2011 anzusehen.

Die allmorgendliche Popgymnastik fand trotz des schlechten Wetters an der frischen Luft statt. Dann ging es frisch und munter zum Frühstück.

Am Dienstagvormittag las Sigrid den Kindern eine Geschichte vor, in der es um Kinder von suchtkranken Eltern, das Gefühl des Alleinseins, gegenseitige Hilfe und Freundschaft ging. Im Anschluss daran gestalteten die Kinder in kleinen Gruppen Plakate zum Thema Sucht. Schließlich stellte jede Gruppe ihr Plakat vor und erläuterte, welche Gedanken sie dazu bewogen haben. Die Eltern hatten derweil Freizeit und nutzten diese für gemeinsame Spaziergänge und Gespräche.
Die für den Nachmittag geplante Nonsens-Olympiade musste wegen des feuchtkalten Wetters im Haus stattfinden, was aber der guten Laune keinen Abbruch tat.


Am Abend hielt Kerstin Rayczyk von der Suchtberatungs- und Behandlungsstelle Kamenz für die Eltern ein interessantes Referat zum Thema "Die Bewältigungskompetenz der gesamten Familie durch Resilienzförderung als Grundlage der Unterstützung suchtkranker Eltern", während die Kinder im Saal spielten. Der krönende Abschluss des Tages war eine Nachtwanderung für alle, die mit wollten.

Am Mittwoch fand vormittags eine Schatzsuche der besonderen Art, genannt Geocaching, statt.
Nachmittags besuchten wir den ca. 3 km entfernten Lamahof und erfuhren Interessantes über die auf dem Hof lebenden Kamele, Lamas, Ziegen und anderen Tiere.
Glücklicherweise blieb das Wetter den ganzen Tag trocken, so dass wir am Abend grillen und anschließend am Lagerfeuer Knüppelkuchen backen konnten.
Am nächsten Tag wurde der Wald erkundet. Da ich an dieser Wanderung nicht teilnehmen konnte, berichtet Sigrid über dieses Erlebnis.

Am Donnerstagvormittag erkundeten wir den Wald. Wir erfuhren, dass auch blinde Menschen den Wald in ihrer eigenen Fantasie erleben können. Wie erkenne ich z.B. eine Birke? Natürlich an der Rinde, jeder Baum hat eine andere Struktur, durch ertasten sehen auch diese Menschen einen Baum.
Die Kinder konnten dies selbst ausprobieren. Einige bekamen die Augen verbunden und mussten Gegenstände aus dem Wald durch Tasten erkennen und diesen oder ähnlichen im Wald suchen. Nicht einfach, aber es hat Spaß gemacht.
Welche Pilze gibt es hier? Auch das wurde getestet. Es wurde alles gesucht und mitgenommen, was gefunden wurde. Die essbaren wurden herausgenommen und landeten dann bei unserer netten Waldfee im Kochtopf.
Weiter ging es auf Spurensuche nach Eichhörnchen. Wo sind sie, woran erkenne ich, ob hier welche sind? An Tannenzapfen natürlich. Wir suchten und fanden sie, Und wie weit kann ein Eichhörnchen springen? Ganze 3 Meter in einem Satz. Toll.
Wie alt sind die Bäume und woran erkenne ich dies? Eine Frage, die fast alle Kinder beantworten konnten. Natürlich an den Lebensringen. Und welche Tiere gibt es im Wald? Eine Schautafel ließ es uns wissen. Ebenso die Fährten der Tiere. Ein Schädel eines Wildschweins ließ uns die großen Zähne sehen und flößte Respekt für diese Tiere ein. Zum Abschluss bekamen wir einen Brennnesseltee zum Aufwärmen.
Da bis zum Mittagessen noch genug Zeit war, bastelten die Kinder unter Anleitung einer Kreativ-Fee lustige Männchen aus Holz.


Am Nachmittag fuhren wir mit dem Bus nach Großschönau ins Trixi-Bad. Den Kindern hat es großen Spaß gemacht, für die Betreuer war es sehr anstrengend, weil es dort durch die baulichen Gegebenheiten nahezu unmöglich ist, die Kinder im Auge zu behalten.
Das absolute Highlight war die Disko am Abend mit anschließender Tombola, bei der es nur Gewinne gab. Ein großes Dankeschön an die Sponsoren, die die zahlreichen Preise gestiftet haben.

Nach dem Frühstück am Freitagmorgen setzten wir uns zusammen und werteten die Woche aus. Alle Kinder und Erwachsenen konnten sagen, was ihnen gefallen hat oder was nicht. Dies und die inzwischen erfolgte Auswertung der Bewertungsblätter der Teilnehmer haben ergeben, dass uns die "Premiere" gelungen ist. Über die eingebrachten Verbesserungsvorschläge freuen wir uns und werden sie für das nächste Jahr mit einarbeiten.
Die Veranstaltung half den Kindern:
- bei der Aufarbeitung ihrer Probleme bezüglich der Sucht ihrer Eltern,
- förderte und festigte die zufriedene Abstinenz der betroffenen Eltern,
- trug dazu bei, den Gemeinschaftssinn aller Anwesenden weiter zu entwickeln und zu stärken.
Vielen Dank an das Team vom Querxenland, die Sponsoren und natürlich an die Teilnehmer.

Bea Wolf