Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe Landesverband Sachsen e.V.

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Frauenseminar vom 09.11. - 11.11.2012 in Seifhennersdorf

Das diesjährige Frauenseminar fand das erste Mal im Querxenland in Seifhennersdorf statt. Für viele der angereisten 32 Frauen Neuland.

Nach der Zimmerverteilung und einem stärkenden Abendessen trafen wir uns im Seminarzentrum zur Begrüßung und Einstimmung auf das Thema "Abstinent - und was nun?".

Da unser Vorsitzender des Landesverbandes, Horst Friese, leider nicht persönlich anwesend sein konnte, überreichte Sigrid Wirth jeder Frau mit herzlichen Grüßen eine Nelke zum Empfang. Unsere Runde bestand aus 32 betroffenen und angehörigen Teilnehmerinnen unterschiedlicher Freundeskreise,von denen einige das erste Mal mit dabei waren. Jede stellte sich vor und konnte kurz erzählen, was das vergangene Jahr gebracht hat.

Unsere Neue im Bunde, Béatrice Schober, hatte selbstgebastelte Willkommensherzen mitgebracht, welche an die Frauen verteilt wurden. Auf diese Herzen schrieben sie ihre Gedanken zur derzeitigen Stimmung und Erwartungen an das Seminar auf und hängten sie an den bunten Herbststrauß, welcher die Mitte des Raumes zierte. Mit wohltuenden Entspannungsübungen von Sigrid fand der Abend seinen Ausklang. Wer wollte, traf sich noch im Aufenthaltsraum der Unterkunft um sich über erfreuliche Veränderungen, aber auch Sorgen oder Probleme auszutauschen.

Der Samstagmorgen begann mit Qi Gong von Sigrid geleitet was uns half innere Ruhe zu finden.

Zusammen mit unserer Referentin Sigrid Wirth stellten wir uns die Frage: Abstinenz - was ist das - was bedeutet es für Betroffene und Angehörige? Es entstand eine rege Diskussion über die Sichtweise der jeweiligen Parteien. Abstinenz bedeutet Enthaltsamkeit. Für den Betroffenen bedeutet es den Verzicht auf Alkohol, für den Angehörigen den Verzicht auf die Co-Abhängigkeit. Auf einem vorbereiteten Formblatt konnte jede ihre Aspekte zum Pro und Kontra von Alkoholkonsum und Alkoholabstinenz niederschreiben. Die Gedanken kreiselten bei jedem, warum habe ich getrunken, wie geht es mir jetzt als abstinent Lebende, warum habe ich meinen Partner quasi unterstützt und was hat sich hinterher verändert, welche Eigenschaften haben uns in dieser Zeit begleitet. Fragen über Fragen, auf welche sich im Austausch untereinander Antworten fanden.

Nach dem Mittagessen wurden 5 Kleingruppen mit jeweils 6 Frauen gebildet. Ziel war es, das am Vormittag diskutierte Thema zu vertiefen und eine Szene zu erarbeiten, in der sich die Sichtweise der Betroffenen oder Angehörigen in der Abstinenz widerspiegelt.

Die Auswertung der Arbeit in den Gruppen zeigte, dass sich alle intensiv mit der Frage " abstinent - was nun ? " auseinandergesetzt haben.

Beim Vorspielen der Szenen mit entsprechenden Requisiten hat sich wohl jede wiedererkannt, sei es als Betroffene oder Angehörige. Natürlich wurde dabei auch die eine oder andere Träne gelacht, zeigt es doch, das es glücklich macht abstinent zu leben. Der Abend wurde mit einer gemeinsamen Gesangsrunde geschlossen.

Den Sonntagmorgen eröffnete Sigrid mit Qi Gong Übungen zur Entspannung.

Anschließend stimmte uns Sigrid mit einer Bildschirmpräsentation auf den Sonntag ein.

In einer lockeren Diskussionsrunde ließen wir das interessante Wochenende Revue passieren. Es wurde über Sorgen oder Ängste geredet, welche in diesem Zusammenhang auftreten oder noch entstehen können und einige Ratschläge gegeben, so das man sagen kann, dass jede Teilnehmerin gestärkt aus diesem Wochenende herausgeht und Anregungen für die Gruppenarbeit mitnimmt.

Nach dem Mittagessen war der Abschied gekommen mit der Gewissheit, sich im nächsten Jahr wiederzusehen.

Wir danken allen Sponsoren, Organisatoren und Helfern für das gelungene Seminar.

Béatrice Schober

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